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Fünf Fragen an...
Sabine Wenzel, Bezirksamt, Dezernat für Soziales, Jugend und Gesundheit.

  • Aktuelles
  • 03. Mär 2022
Sabine Wenzel vom Bezirksamt Hamburg-Mitte

Im Bezirksamt Hamburg-Mitte leitet Sabine Wenzel das Dezernat für Soziales, Jugend und Gesundheit. Gemeinsam mit der IBA Hamburg plant ihr Dezernat die soziale Infrastruktur für die neuen Quartiere in Wilhelmsburg, das seit 2008 zum Bezirk Hamburg-Mitte gehört.

Im August 2018 übernahm Sabine Wenzel die Leitung des Dezernats für Soziales, Jugend und Gesundheit im Bezirksamt Hamburg-Mitte mit insgesamt rund 800 Mitarbeiter:innen. Zuvor leitete sie mehr als sieben Jahre das Fachamt Sozialraummanagement. Die studierte Soziologin, aufgewachsen im Stadtteil Hamm, bezeichnet sich als echtes „Mitte-Gewächs“. Angefangen hat Sabine Wenzel im damaligen Amt für soziale Dienste des Bezirksamtes. Sie war anfangs Straßensozialarbeiterin und später auch im Bereich Kinder- und Jugendförderung tätig.

Was bedeutet Sozialraummanagement speziell für Wilhelmsburg?

Zunächst bedeutet Sozialraummanagement in Wilhelmsburg wie in anderen Stadtteilen die Entwicklung, Koordination bzw. Steuerung der sozialen Infrastruktur in Abstimmung mit den Playern vor Ort. Das ist wesentliche Aufgabe des gleichnamigen Fachamtes.

In Wilhelmsburg hat sich in den vergangenen Jahren viel entwickelt. Das ist auch eine Folge der Internationalen Bauausstellung IBA 2006-2013 und der damit einhergehenden Bildungsoffensive. Es gibt viele gute soziale Einrichtungen mit unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten und Zielgruppen. Das bedeutet aber nicht, dass kein Handlungsbedarf mehr besteht. Ich würde sogar sagen, das Fachamt Sozialraummanagement engagiert sich aktuell besonders intensiv in Wilhelmsburg. Ein Grund dafür sind die vielen Neubauquartiere, in denen die soziale Infrastruktur vorausschauend geplant und aufeinander abgestimmt werden muss.

Wilhelmsburg ist ein großer und ziemlich heterogener Lebensraum für ganz unterschiedliche Menschen. Darauf müssen wir unsere sozialen Einrichtungen ausrichten, für eine gute Erreichbarkeit und für die Einbindung der Bewohner in die wichtigen Prozesse zu sorgen.

Mein übergeordneter Job im Bezirksamt Mitte ist es dann bspw., die verschiedenen Aufgabenfelder Jugend- und Familienhilfe, Gesundheit Grundsicherung und Sozialraummanagement miteinander zu verknüpfen.

Welche Schnittmengen hat Ihre Tätigkeit mit der IBA Hamburg?

Für das Spreehafenviertel, das Elbinselquartier und das Wilhelmsburger Rathausviertel werden Anforderungen an die soziale Infrastruktur bereits definiert, bevor die ersten Menschen dort hinziehen. Das läuft in enger Abstimmung vor allem des Fachamtes Sozialraummanagement aber auch des Jugendamtes mit den Kolleginnen und Kollegen der IBA Hamburg.

In der Vergangenheit wurden soziale Einrichtungen häufig zielgruppenbezogen geplant. Unser Ziel ist es, in den neuen Gebieten Quartierszentren zu fördern, die als integrierte Einrichtungen für alle Gruppen möglichst gleichermaßen funktionieren.

Außerdem sind wir im Gespräch mit der IBA für einen neuen Standort unseres Allgemeinen Sozialen Dienstes im geplanten Quartierssporthaus, denn Personalbedarf und Aufgaben wachsen durch die neuen Quartiere auf der Elbinsel. Aktuell sprechen wir mit der IBA Hamburg über Anforderungen für Flächen und Funktionen. Wir brauchen ja nicht nur neue Büros, sondern auch individuelle Besprechungsräume oder Spielecken für die Kleinsten.

Was ist aus Ihrer Sicht besonders wichtig bei der künftigen Quartiersentwicklung?

Wichtig ist es aus meiner Sicht die Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur unter Berücksichtigung demographischen und sozialen Wandels sowie der Bedürfnisse und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner. Dazu ist eine Beteiligung der Expertinnen und Experten sowie der Bürgerinnen und Bürger aus Wilhelmsburg erforderlich. Es gilt m. E. sowohl soziale Vielfalt abzubilden, als auch Räume der Begegnung zu schaffen.

Welche Chancen bieten die neuen Quartiere für den gesamten Stadtteil?

Der Begriff „Sprung über die Elbe“ erhält dadurch noch einmal eine besondere Bedeutung, denn es werden voraussichtlich viele Menschen auch von außerhalb nach Wilhelmsburg ziehen. Die neuen Quartiere werden die Bewohnerstruktur verändern und für zusätzliche Impulse sorgen, ohne dass die Identität der Elbinsel verlorengeht. Insgesamt gehe ich davon aus, dass das Zusammenwachsen von Nord und Süd in Hamburg einen kräftigen Schub erhält.

Was macht denn Wilhelmsburg so besonders?

Eigentlich ist der Stadtteil eine kleine Welt für sich. Diese einmalige Insellage mit charmanten Altbauten, Einzelhaussiedlungen, aber auch Hochhäusern sowie einzigartigen Naturschutzgebieten.

Ich habe vor einiger Zeit einmal in einem Café an einem der vielen Wilhelmsburger Kanäle gesessen. Das war total idyllisch und hundert Meter weiter ist man schon wieder im umtriebigen Gewerbegebiet. Das geht so nur in Wilhelmsburg – ein lange Zeit ungeschliffener Diamant, der immer mehr zu leuchten beginnt.

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