In Hamburg-Wilhelmsburg haben am 27. Januar 2022 die Bohrungen zur Förderung von Erdwärme begonnen. Diese dient zukünftig als Basis der klimafreundlichen Versorgung der IBA Hamburg Quartiere Wilhelmsburger Rathausviertel, Elbinselquartier und Spreehafenviertel. Perspektivisch soll die gesamte Elbinsel von der klimafreundlichen, zuverlässigen und sicheren Energieerzeugung profitieren.
Hamburgs Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Michael Pollmann hat gemeinsam mit den Geschäftsführern der Hamburger Energiewerke, Michael Prinz und Ingo Hannemann von Hamburg Wasser das Startsignal für die Bohrung gegeben. Die Arbeiten sind der erste Schritt zur Errichtung einer Geothermie-Anlage am Standort, die im Rahmen des Energiewende-Projektes IW3 bis 2024 realisiert wird.
Die Geothermie-Anlage soll bei einem erfolgreichen Abschluss der Bohrungen künftig Erdwärme, in Form von heißem Thermalwasser, aus 3.500 Metern Tiefe an die Oberfläche fördern. Über Wärmetauscher wird die Energie dem Wasser entzogen und in das dezentrale Nahwärmenetz in Wilhelmsburg eingespeist. Anschließend wird das abgekühlte Wasser zurück in die thermalwasserführende Schicht im Untergrund geleitet. Hierfür sind zwei Bohrungen geplant: eine Produktionsbohrung, zur Förderung des heißen Thermalwassers und eine Injektionsbohrung, um es in den Untergrund zurückzuleiten. Die Bohrarbeiten werden voraussichtlich im August 2022 abgeschlossen. Mit einer Leistung von 10 Megawatt könnten so rund 5.000 Haushalte mit grüner Wärme in Wilhelmsburg versorgt und gleichzeitig pro Jahr rund 7.000 t CO2 eingespart werden.
Seit 2008 entwickelt die IBA Hamburg u. a. das räumliche Klimaschutzkonzept „Erneuerbares Wilhelmsburg“ als Antwort auf die Frage nach einer klimaverträglichen Zukunft Hamburgs. Der Energiebunker, der Energieberg Georgswerder und der Energieverbund Wilhelmsburg-Mitte sind schon feste Bestandteile des Klimaschutzkonzeptes „Erneuerbares Wilhelmsburg“.