Der schnell wachsende Stadtteil Neugraben-Fischbek mit seinen IBA Hamburg Quartieren ist RISE-Fördergebiet. Gebietskoordinatorin Ulrike Jakisch hat dort in drei Jahren einige Projekte vorangetrieben.
Seit 2017 koordiniert Ulrike Jakisch das RISE-Programm in Neugraben-Fischbek im Bezirk Hamburg Harburg. Die gebürtige Nordhessin studierte Landschaftsplanung und anschließend Stadtplanung. Im Rahmen dieses Studiums lernte sie die „Soziale Stadt“ kennen. Sie arbeitete als Quartiersentwicklerin für die Lawaetz-Stiftung in Schnelsen Süd und wechselte 2008 ins Bezirksamt Mitte als Koordinatorin im Stadtteil Billstedt.
Durch die drei großen Neubauquartiere Vogelkamp Neugraben, Fischbeker Reethen und Fischbeker Heidbrook sowie die Flüchtlingsunterkünfte Am Aschenland, Am Röhricht und an der Cuxhavener Straße wird der Stadtteil Neugraben-Fischbek um rund 12.000 Einwohner wachsen. Vor diesem Hintergrund und aufgrund des Ziels, die Bestandsgebiete aufzuwerten, hat das Bezirksamt Harburg die Einrichtung eines neuen Fördergebiets der Integrierten Stadtteilentwicklung betrieben.
Warum und unter welchen Aspekten wurde das RISE-Fördergebiet Neugraben-Fischbek festgelegt?
Im RISE-Gebiet Neugraben-Fischbek wurden unter anderem städtebauliche Funktionsverluste festgestellt und der enorme Bevölkerungszuwachs stellt das Gebiet ebenfalls vor Herausforderungen insbesondere hinsichtlich der gesellschaftlichen Infrastruktur (z. B. vom Einkaufen bis hin zu Angeboten für Jugendliche).
Was ist Ihre Aufgabe als RISE-Gebietskoordinatorin?
Bei der Durchführung des RISE-Förderprogramms im Bezirk Harburg bin ich verantwortlich für den Einsatz von Fördermitteln in dem Gebiet Neugraben-Fischbek. Dabei ist es die Aufgabe der Koordination auf Grundlage von Richtlinien, usw. festzulegen welche Vorhaben unter welchen Voraussetzungen förderfähig sind. Umgangssprachlich heißt das: Welchen öffentlichen Mehrwert für Neugraben-Fischbek hat ein Vorhaben wie z. B. der Bau oder die Überplanung des öffentlichen Spielplatzes Stremelkamp oder in der Siedlung Sandbek im SAGA-Bestand oder auch in einem Neubaugebiet der IBA Hamburg wie im Vogelkamp Neugraben?
Im Auftrag des Bezirkes Harburg wird für jedes RISE-Fördergebiet ein Gebietsentwickler eingesetzt. In Neugraben-Fischbek ist das die steg Hamburg, die als Team vor Ort mit Frauke Rinsch als Leitung erste Ansprechpersonen für die Bürger:innen, die Einrichtungen und Initiativen in Fragen der Stadtteilentwicklung sind.
Welche Bedeutung haben besonders die neuen Quartiere der IBA Hamburg?
Die neuen Wohnquartiere sind keine Schwerpunkte für das RISE-Fördergebiet, da sie in der Planung und dem Bau öffentlicher Flächen durchfinanziert sind. Eine RISE-Förderung kommt in Frage, wenn darüber hinaus eine allgemein nutzbare qualitätsvolle robuste Gestaltung ergänzt wird, wie z.B. im Eingangsbereich zum Vogelkamp Neugraben. Dort werden über RISE u. a. öffentliche Sitzmöglichkeiten gefördert. Die neuen Bewohner:innen sind herzlich willkommen im Beirat Neugraben-Fischbek und bringen neue Ideen ein.
Was sind die größten oder schönsten Erfolge im Fördergebiet Neugraben-Fischbek?
Das größte Projekt ist bisher die Neugestaltung des Schulhofes der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg, wo wir auch ein Multifunktionsfeld über RISE finanziert haben.
Die schönsten Projekte sind bisher der „Bewegte Kirchhof“ an der Corneliuskirche, wo sich seit der Umgestaltung viele Nachbar:innen treffen mit Kindern, älteren Menschen, usw.
Die Modernisierung des Vereinshauses des Schützenvereins Fischbek hat auch gut geklappt: Vereinsmitglieder haben mit vereinten Kräften und Fachverstand die Innenräume rundum neugestaltet und somit können dort Stadtteilaktivitäten angeboten werden.
Das Projekt „RAUS“ zur Bewegungsförderung im öffentlichen Raum in Süderelbe finde ich auch großartig. Mit der „RAUS-App“ starten wir zum Active City Day am 18.6.21; übrigens mit vielen Orten auch in den IBA-Neubaugebieten! Frauke Rinsch (steg) bereitet mit Martin Legge (StadtFinder) einen interessanten Active City Day in Neugraben-Fischbek vor.
Wie geht es mit RISE in Neugraben-Fischbek weiter?
Die steg bereitet gerade die Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK) vor, auf dessen Basis wir bis zum Ende der Laufzeit im Jahr 2026 weitere interessante Projekte – auch in den Fischbeker Reethen - mit RISE Förderung verwirklichen werden.
Das Quartierszentrum Ohrnsweg ist aktuell das größte Vorhaben in der Gebietsentwicklung: Mit dem Quartiershaus, attraktiven Frei- und Sportflächen, zwei Kita Neubauten, dem Sportverein TV Fischbek, der erweiterten Grundschule Ohrnsweg und dem Quartiershaus werden wir dort zur Stärkung des Standortes Ohrnsweg zwischen der Bestandssiedlung Sandbek und den Neubaugebieten Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen einen Ort für alle schaffen.
Spannend ist aktuell das Quartiershaus, das der Bezirk mit dem Realisierungsträger GMH mit Mitteln des Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsproramm (HWSP) und RISE bis Ende 2022 bauen wird!