Vier Monate ist es her, dass der ehemalige Bezirksamtsleiter Eimsbüttels als Geschäftsführer bei der IBA Hamburg anfing. Viele große Projekte und neue Gesichter. Ein guter Anlass, vor der Immobilienmesse Expo Real in München eine persönliche Standortbeschreibung über Zukunftsfragen, Stellschrauben und Vorfreude abzugeben.
Wie verliefen die ersten vier Monate für Dich bei der IBA Hamburg?
Ich habe hier seit meinem Einstieg eine sehr inspirierende und spannende Zeit erlebt. Ob auf dem IBA DOCK oder im Homeoffice arbeite ich mit einemmotivierten und kreativen Team zusammen, das den Anspruch hat, innovative sowie nachhaltige Stadtentwicklung zu betreiben. Dazu kommen noch unsere rund 20 Studierenden, die einen großartigen Anteil an den täglich anfallenden Aufgaben übernehmen und einen tiefen Einblick in Hamburgs städtebauliche Themen nehmen können.
Gerade in so herausfordernden Zeiten wie diesen braucht es einen ganzheitlichen Blick, um tragfähige Lösungen für unseren neuen Quartiere zu finden. Dort jeweils ein „großes Stück Stadt“ mit allem Drum und Dran zu planen und zu realisieren, ist sowohl eine faszinierende als auch eine verantwortungsvolle Aufgabe für das gesamte Team der IBA Hamburg.
Wofür sollte die IBA Hamburg auch in Zukunft stehen?
Als städtische Projektentwicklungsgesellschaft ist es unsere erste Aufgabe, bezahlbaren Wohnraum in Hamburg zu schaffen. Es ist und bleibt das wichtigste Ziel des Senats, der Bürger:innen und natürlich auch der IBA Hamburg.
Wir entwickeln bei der IBA Hamburg derzeit rund 14.000 Wohneinheiten. Das sind ca. 42 Prozent des städtischen Portfolios. Damit sind wir der wichtigste Player für Entwicklung städtischer Flächen. Allein in Wilhelmsburg wollen wir zusammen mit dem Bezirk in den nächsten Jahren fast 5.000 Wohnungen auf Weg bringen, davon sind rund 50 Prozent öffentlich gefördert.
Darüber hinaus beschäftigt uns der Klimawandel zunehmend. Insbesondere der Neubau in unseren Quartieren muss und kann Antworten liefern, wie wir den CO2-Ausstoß in Zukunft minimieren können. Dazu gehören innovative Themen wie die Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Mobilität oder regenerative Wärmeversorgung. Das sind einige von vielen Stellschrauben, an denen wir drehen müssen. Bei uns müssen aber Ökologie, Ökonomie und das Soziale immer zusammenpassen, damit sich die Menschen das Wohnen in der Stadt leisten können.
Wo siehst Du die größten Stellschrauben in der Quartiersentwicklung?
Das größte Potenzial liegt sicherlich bei den Innovationen und Zukunftsthemen in der Stadtentwicklung. Sie sind ein Teil der DNA der IBA Hamburg. Seinen Ursprung hat diese Herangehensweise in der Internationalen Bauausstellung Hamburg 2006-2013. Damals ging es um städtebauliche Qualitäten, Leben mit dem Klimawandel und die Nutzung von sozialer Vielfalt als Stärke in der Quartiersentwicklung. Von diesen Ergebnissen profitiert die IBA Hamburg immer noch.
Auch als Projektentwicklungsgesellschaft suchen wir immer wieder neue Ansätze. Dazu gehören beispielsweise unsere vielfältigen Baugemeinschaften, der anspruchsvolle Architektenpool, die Mobility Hubs oder auch eine hochbauliche Qualitätssicherung. Wir wollen immer Neues erproben, für das Hamburg noch kein festes Regelwerk hat.
Was siehst Du als Deine Hauptaufgaben für das kommende Jahr?
Nach den Jahren der Konzepte und Pläne werden wir jetzt zeitnah in die Phase der Realisierung kommen: Wir wollen in den nächsten Jahren die Herrichtung der Flächen, die Erschließung und Vermarktung für rund 14.000 Wohneinheiten vorantreiben.
Darüber hinaus spielt eine gute Bürger:innenbeteiligung eine wichtige Rolle. Schließlich wollen wir ganzheitliche Quartiere entwickeln, in denen Menschen später gerne wohnen, arbeiten und leben.
Worauf blickst Du mit besonderer Vorfreude?
Besonders freue ich mich auf die ersten Spatenstiche, sei es in Wilhelmsburg, Georgswerder, in den Fischbeker Reethen oder in Oberbillwerder – ein Zeichen, dass es endlich losgeht.
Kurzfristig freue ich mich auf die kommende Immobilienmesse Expo Real in München. Am Hamburg Stand haben meine Kolleg:innen und ich bestimmt einen guten und intensiven Austausch über unsere Quartiere.