In den Fischbeker Reethen werden 17 Straßen und Wege nach Frauen aus Hamburg benannt, die als Jüdinnen verfolgt wurden oder jüdischen Menschen halfen. Eine Straße wird nach der NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl (1921-1943) benannt. Weitere Straßen erinnern an die Harburgerinnen Frieda Cordes (1895-1978), Johanne Günther (1876-1949) und Clara Laser (1877-1969), die sich für jüdische Mitmenschen einsetzten.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die aktuelle Benennung von Verkehrsflächen nach Frauen, die sich während des Nationalsozialismus entschieden gegen das NS-Regime stellten, soll ihr mutiges Handeln heute und zukünftig im Stadtbild deutlich sichtbar machen. Auf unterschiedliche Weise haben sie Widerstand geleistet und Zivilcourage gezeigt. Mit den Benennungen erinnern wir auch an Frauen, die Opfer des NS-Regimes wurden, unvorstellbares Leid erlebten und ihr Leben verloren. Ihre Namen sollen uns Mahnung sein, uns immer wieder für die Menschlichkeit zu entscheiden.“
Mit Senatsbeschluss vom 22. September und Veröffentlichung im amtlichen Anzeiger am 9. Oktober haben die Straßen nun ihre zukünftigen Namen erhalten. Werfen Sie einen Blick auf den Plan hier.
Von der Idee bis zum offiziellen Straßennamen ist es übrigens ein langer Weg: Zunächst reicht die Bezirkspolitik (teilweise unter Einbeziehung der Öffentlichkeit oder weiteren Akteuren) Namensvorschläge ein. Diese werden dann durch das Staatsarchiv (Behörde für Kultur und Medien), das die Benennung von Verkehrsflächen seit 2004 zu seinen fachbehördlichen Aufgaben zählt, geprüft - etwa auf deren Benennungswürdigkeit nach den Benennungsbestimmungen, die Schreibweise, Verwechslungsgefahren und die Vereinbarkeit mit bestehenden Motivgruppen. Im Anschluss fertigt das Staatsarchiv eine Entscheidungsgrundlage, auf deren Basis der Senat die finale Entscheidung trifft. Weitere Informationen auf https://www.hamburg.de/bkm/organisation/