Die Planungen für Hamburgs 105. Stadtteil haben eine neue Stufe erreicht. Mit dem ersten Funktionsplan und darauf abgestimmten Gestaltungsleitfäden hat die IBA Hamburg den Masterplan Oberbillwerder qualitativ weiterentwickelt. Damit sind auch die Voraussetzungen geschaffen, innovative Maßnahmen rund um das Mikroklima und die Nachhaltigkeit in Oberbillwerder umzusetzen.
Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg GmbH: „Mit dem Masterplan Oberbillwerder haben wir ein Qualitätsversprechen für den neuen Stadtteil abgegeben, das es in den nächsten Jahren einzulösen gilt. Mit Vorlage des ersten Funktionsplans können wir nachweisen, dass diese Ziele erreichbar und umsetzbar sind. Oberbillwerder wird ein lebenswerter Stadtteil mit höchsten Ansprüchen an den Klimaschutz. Die hohe Flexibilität des Funktionsplans lässt zu, dass wir laufend Innovationen in den Planungsprozess einfließen lassen können.“
Die von der IBA Hamburg entwickelten qualitativen Anforderungen haben einen positiven Effekt auf das Mikroklima in Oberbillwerder. Maßnahmen zur Begrünung und die Schaffung von Gewässern, wie dem Grünen Loop, steigern die Verdunstung und ermöglichen dabei eine höhere Kühlungsrate. Damit wird der Entstehung von Hitzeinseln entgegengewirkt. Darüber hinaus erzeugen verbundene Grün-/ Freiflächen und städtebauliche Achsen einen nachhaltigen Luftaustausch. Durch die Auswahl von hellen Materialien in Kombination mit Verschattung, sowohl baulich als auch durch Bäume, kann das Aufheizen durch Sonneneinstrahlung in allen Stadträumen vermindert werden.
Die ökologische Nachhaltigkeit soll neben dem innovativen Mobilitätskonzept, dem Energiekonzept, welches einen Fokus auf Stromerzeugung auf den Gebäuden und ein quartiersweites Nahwärmenetz setzt, dem Entwässerungskonzept und dem Abfallmanagement auch durch die hohe Biodiversität in den Freiräumen erreicht werden.
Unter dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit soll der inklusive Ansatz von Oberbillwerder unteranderem durch diverse familienfreundliche Angebote, wie Schulen, Kindertagesstätten, sowie der Barrierefreiheit in allen Einrichtungen des täglichen Bedarfs und in allen öffentlichen Räumen umgesetzt werden. Daneben wird allen Bewohner:innen ein wohnungsnahes Freizeit- und Sportangebot zugänglich gemacht.
Ökonomische Nachhaltigkeit wird durch eine dichte Mischung und Angebotsstruktur, die ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit, Wohnen und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten fördert, erreicht. Nachhaltige Materialien, eine hohe Resilienz und Heterogenität der Hochbauten und Freiräume soll eine langlebige und wertstabile Entwicklung Oberbillwerders sichern.
Neben der Konkretisierung des Funktionsplans und der Gestaltungsleitfäden wird auch eine Nachhaltigkeitsstrategie der IBA Hamburg entwickelt. Diese sieht u.a. einen Mindestanteil an ökologischen bzw. nachwachsenden Rohstoffen für die Baumaterialien der Gebäude vor. Dies sind z.B. Holzbaustoffe mit FSC-Zertifikat, Naturfaserdämmung, Lehmbaustoffe oder Naturstein. Zusätzlich zur Verwendung von ökologischen Baustoffen nimmt der Einsatz von zirkulären oder recycelten Baumaterialien in der Bewertung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes eine wichtige Rolle ein. So können die Fassaden beispielsweise aus recycelten Ziegeln bestehen oder das Fundament aus RC-Beton hergestellt werden. Um die Wiederverwendbarkeit von Materialien zu gewährleisten, wird eine sortenreine Trennung durch den Verzicht auf Verbundsysteme und verklebte Materialen angestrebt. Es wird außerdem angest rebt, über Lebenszyklusanalysen den Materialfußabdruck der Gebäude während der Bauphase und darüber hinaus zu minimieren.
Die Aufzeichnung der Pressekonferenz finden Sie ab sofort in unserer Mediathek. Die Präsentation steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung.