Mit dem Spreehafenviertel wird der Sprung über die Elbe weitergeführt. Das Quartier an der Nordkante Wilhelmsburgs ist ein wichtiges Bindeglied zwischen HafenCity, Kleinem Grasbrook und dem Zentrum der Elbinsel. Nach drei Monaten Bearbeitungszeit und zwei öffentlichen Präsentationen mit umfangreicher öffentlicher Beteiligung hat eine Jury unter dem Vorsitz der Architektin Julia Tophof einstimmig den Siegerentwurf gekürt: das Hamburger Büro BIWERMAU Architekten zusammen mit WES LandschaftsArchitektur. Der Entwurf sieht unter anderem eine neue Fußgängerbrücke, einen großen öffentlichen Waldspielplatz sowie einen Zusammenschluss der Veloroute zum Elbtunnel vor.
Im Norden der Elbinsel entstehen rund 1.000 Wohneinheiten mit Blick auf Grünachsen und attraktive Wasserwege. Entlang der Harburger Chaussee sind im Entwurf drei Wohnblöcke vorgesehen, die sich zur südlichen Wasserseite am Ernst-August-Kanal öffnen. In den neuen Innenhöfen können partiell wohnverträgliche Gewerbenutzungen wie kleine Läden und Cafés entstehen. Als zentrales Bindeglied zwischen dem Quartier Vogelhüttendeich und dem Spreehafenviertel dient ein neu geschaffener Quartiersplatz. Eine neue Fußgängerbrücke im Westen schafft kurze Wege für Fußgänger und Fahrradfahrer. Um das durchgrünte Quartier möglichst frei von Verkehr zu halten, soll der Individualverkehr entlang der Harburger Chaussee mit einer parallelen Fahrspur gebündelt werden. Im Beteiligungsverfahren äußerten Bürgerinnen und Bürgern den Wunsch, dass das Spreehafenviertel seinen grünen Charakter behalten müsse. Daher haben die Architekten im Süden des Quartiers einen rund 30 Meter breiten, grünen Uferstreifen eingeplant und erhalten insbesondere an der östlichen Spitze den alten Baumbestand.
Bei der öffentlichen Abschlusspräsentation Ende November hatten Bürgerinnen und Bürger einen anderen Entwurf favorisiert. Daher ist bei der weiteren Ausarbeitung des Siegerentwurfes von BIWERMAU Architekten mit WES LandschaftsArchitektur ein zusätzlicher öffentlicher Workshop geplant, in den auch Überarbeitungshinweise aus der Öffentlichkeit einfließen können.