Bereits im Vorfeld zeichnete sich das große Interesse am Thema Baugemeinschaften in Wilhelmsburg ab. Am Freitagabend verfolgten schließlich rund 170 Interessierte digital oder vor Ort die Erläuterungen der IBA Hamburg sowie der Agentur für Baugemeinschaften zum Verfahren und den Möglichkeiten für Baugemeinschaften in Wilhelmsburg. Für alle, die nicht dabei sein konnten oder sich die Informationen noch einmal in Ruhe ansehen möchten, ist die Aufzeichnung in unserer Mediathek verfügbar sowie die Präsentation der IBA Hamburg und der Agentur für Baugemeinschaften abrufbar.
Die Informationsveranstaltung war der Auftakt für das Interessenbekundungsverfahren, das ab dem 1. November 2021 startet. Dann haben Baugemeinschaften die Möglichkeit, bei der IBA Hamburg ihr Interesse für ein Grundstück/Baufeld im Wilhelmsburger Rathausviertel sowie im Elbinselquartier Nord anzumelden. Dafür ist zunächst eine einfache Interessenbekundung mit Basisangaben zur geplanten Baugemeinschaft notwendig. Über einen Zeitraum von drei Monaten kann diese eingereicht werden. Das Interesse an den weiteren Wilhelmsburger Baufeldern der IBA Hamburg im Elbinselquartier Süd sowie im Spreehafenviertel kann erst zu einem späteren Zeitpunkt bekundet werden.
Ein besonderes Auswahlverfahren für Wilhelmsburg
Im Rahmen des Interessebekundungsverfahrens sichtet die IBA Hamburg in Kooperation mit der Agentur für Baugemeinschaften (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen) die eingegangenen Bewerbungen und macht den Baugemeinschaften einen Reservierungsvorschlag für ein Grundstück. Auf den Baufeldern können auch mehrere Baugemeinschaftsprojekte realisiert werden, sodass sich ergänzende und zusammenpassende Projekte ausgewählt werden. Im Verfahrensdokument zur Interessenbekundung für ein Baugemeinschaftsgrundstück der IBA Hamburg stehen alle wichtigen Informationen zum Verfahren und den Grundstücken. Das Dokument sowie weitere wichtige Informationen finden Sie hier: www.iba-hamburg.de/zusammenzuhause
Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg GmbH: „Unser Anliegen ist es, Menschen für das Bauen in der Gemeinschaft zu begeistern sowie dafür, sich ihr eigenes Zuhause in Wilhelmsburg zu schaffen und somit aktiv an der Mitgestaltung der eigenen Nachbarschaft in den Quartieren der IBA Hamburg mitzuwirken.“
Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „In Wilhelmsburg entstehen neue, bunte und lebendige Quartiere mit bezahlbarem Wohnraum im Hamburger Drittelmix. Baugemeinschaften haben schon an vielen Orten in Hamburg unter Beweis gestellt, dass sie mit ihrem Engagement große Beiträge zu einem guten sozialen Miteinander und lebendigen Nachbarschaften leisten. Ich freue mich, dass wir nun im Wilhelmsburger Rathausviertel und im Elbinselquartier Nord den Startschuss geben, um zahlreiche Projekte mit diesem besonderen Geist der Baugemeinschaften auch in Wilhelmsburg zu ermöglichen.“
Das Ziel des Interessenbekundungsverfahrens besteht darin, interessierte Baugemeinschaften über alle zur Verfügung stehenden Grundstücke mit ihren individuellen Rahmenbedingungen zu informieren und ihnen diese zur Verfügung zu stellen. Da das Flächenpotenzial groß ist, können voraussichtlich viele Baugemeinschaften mit verschiedenen Konzepten berücksichtigt und eine zielorientierte, konsensuale und zeitlich abgestimmte Verteilung der Baugemeinschaften ermöglicht werden.
Dauer des Verfahrens: Es besteht drei Monate Zeit zur Einreichung des Formulars zur Interessenbekundung durch Baugemeinschaften. Weitere drei Monate sind für die Auswahl, Bewertung und Zuordnung der Baugemeinschaften innerhalb der Baufelder vorgesehen.
Zusammen Zuhause in Wilhelmsburg
Baugemeinschaften sind bunt und vielfältig und bieten die Möglichkeit, eigenen Wohnraum zu schaffen und mit Gleichgesinnten zu leben. Die IBA Hamburg entwickelt als städtische Gesellschaft im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg u. a. das Spreehafenviertel, das Elbinselquartier sowie das Wilhelmsburger Rathausviertel in Hamburg Wilhelmsburg. In den nächsten zehn Jahren entstehen in den drei Quartieren auf rund 100 Hektar ca. 4.800 Wohneinheiten, wovon bis zu 20 % für Baugemeinschaften vorgesehen sind. Somit wird ein hoher Anteil an Wohnraum zur Selbstnutzung im Quartier geschaffen.
Mitglieder einer Baugemeinschaft sind direkt in den Planungs- und Bauprozess involviert und identifizieren sich dadurch in der Regel stark mit ihrem Bauprojekt und engagieren sich im Quartier. Das stärkt Nachbarschaften und bringt oftmals innovative Impulse mit sich. Beispiele hierfür sind: Projekte mit Konzepten für autoarmes Wohnen, Projekte im Passivhausstandard, Projekte mit offenen Nachbarschaftsräumen, besonderen Dachgärten oder inklusivem Wohnen. Baugemeinschaften bieten daher den richtigen Rahmen, um eigene Ideen zu verwirklichen, neue inhaltliche Konzepte zu entwickeln und mit Bekannten und Freunden in einer aktiven Gemeinschaft zu leben. In der Regel können Baugemeinschaften sowohl durch die eigenständige Umsetzung ihres Vorhabens als auch durch eine gemeinsame Beauftragung Bauträgerkosten einsparen. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank unterstützt Baugemeinschaften zudem mit Förderprogrammen.
Weitere Informationen zur Baugemeinschaftskampagne „Zusammen Zuhause in Wilhelmsburg“ unter: www.iba-hamburg.de/de/zusammenzuhause
Generelle Fragen rund um Baugemeinschaften beantwortet die Agentur für Baugemeinschaften der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen: www.hamburg.de/baugemeinschaften