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Dringend benötigt: Realisierungswillen und Mut in der Stadtentwicklung

Dringend benötigt: Realisierungswillen und Mut in der Stadtentwicklung

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Dringend benötigt: Realisierungswillen und Mut in der Stadtentwicklung

„Wir brauchen wieder mehr Mut und Entscheidungsfreude“, sagt Prof. Jörn Walter im Podcast „Hallo Hamburg“! Stadt neu bauen.“ 18 Jahre lang regte er als Oberbaudirektor zukunftsfähige städtebauliche Entwicklungen an, die das Gesicht Hamburgs maßgeblich veränderten. Große Stadtplanungsprojekte wie die HafenCity, den „Sprung über die Elbe“ und die Internationale Bauausstellung hat er in seiner Amtszeit planerisch geprägt.

In der Diskussion mit Sabine de Buhr, Städtebauliche Leitung der IBA Hamburg, macht Jörn Walter deutlich, dass es konkrete Lösungsansätze für die sehr langwierigen Prozesse in der Stadtplanung braucht. Es müssen wieder zeitliche Ziele gesetzt werden, empfiehlt der ehemalige Oberbaudirektor. Man kann umfassende Diskussionen führen, die dann mit einer Entscheidung zur Umsetzung gebracht werden. Mit Rückblick auf vergangene Projekte sei festzustellen: „Man muss Entscheidungen auch mal erzwingen. Selbst wenn es viele, viele Bedenken gibt, führt uns das voran.“

Besprochen wird, dass in einer Phase wie der derzeitigen Stagnation die kommende Phase des Wachstums mit neuen Visionen vorzubereiten ist, um dann die passenden Konzepte umsetzen zu können. Jörn Walter appelliert, die großen Zeitfragen wie bezahlbarer Wohnraum mit den Themen Klima, Energie und Mobilität intelligent miteinander zu verbinden.

Wichtig sei neben der langfristigen Planung auch die Überlegung: „Was können wir mit relativ kostengünstigen Maßnahmen in kurzer Zeit erreichen?“ Der ehemalige Oberbaudirektor schätzt eine zügige Umsetzung von machbaren Maßnahmen in der Stadtentwicklung, die bereits kleine Effekte erzielen. Nicht nur hier bedarf es eines mutigen Realisierungswillens von lösungsorientierten Entscheidungsträgern und Führungskräften in Politik, Wirtschaft und Verwaltung. „Auch die Bürger wollen Entscheidungen sehen. Das ewige Diskutieren - immer wieder von vorne - und die dadurch entstehenden Verzögerungen, machen die Welt nicht zufriedener.“