Bei steigenden Benzinpreisen und einem 9-Euro-Ticket rückt der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ins Blickfeld vieler Menschen. Im Podcast „Hallo Hamburg! Stadt neu bauen“ hat IBA-Geschäftsführerin Karen Pein mit Anna-Theresa Korbutt eine Fachfrau des ÖPNV zu Gast, die seit 2021 hvv-Geschäftsführerin ist.
Der hvv ist der älteste Verkehrsverbund der Welt und weiterhin quicklebendig. Er übernimmt für drei Bundesländer, acht Kreise und fast 30 Verkehrsunternehmen das Management des gesamten Verkehrsangebots, d. h. für alle Bus-, Fähr-, U-, S-, A- und Regionalbahnleistungen im hvv. Dazu zählen beispielsweise 9.693 km² Verbundgebiet mit rund 10.000 Haltestellen sowie ca. 4.609 Fahrzeugen, wie Busse, U- und S-Bahnen sowie die Fähren. Das Mobilitätsangebot ist erweiterbar mit Sharing-Angeboten für Auto, Rad oder Roller, die u. a. über die Switch App gebucht werden. Die hvv-Geschäftsführerin möchte hier noch mehr Überzeugungsarbeit leisten und vermitteln, dass Sharing Mobility für jeden funktionieren kann.
Karen Pein befragt ihren Gast u. a. zu den Plänen des Verkehrsverbundes angesichts der wachsenden Stadt. „Der Hamburg Takt ist das Versprechen, dass jede:r Hamburger:in innerhalb von fünf Minuten Wegezeit Zugang zur öffentlichen Mobilität mit einem ÖPNV- Anschluss haben,“ erläutert Anna-Theresa Korbutt. Dies werde in mehreren Intervallen umgesetzt.
Ein Blick in die Schweiz oder in die skandinavischen Länder zeige, dass ein Angebotsausbau des ÖPNV in dünnbesiedelten Regionen kostenintensiv sei, aber die Nutzung dann deutlich erhöhe und zur Änderung des Mobilitätsverhaltens beitrage. Eine der großen Herausforderungen in den kommenden Jahren liegt darin, dass die Menschen der ÖPNV-Nutzung gegenüber aufgeschlossener sein müssen und ihr eigenes Mobilitätsverhalten ändern. „ÖPNV muss man nutzen wollen, weil man die Vorteile des Systems erkennt“, sagt Anna-Theresa Korbutt. Sie berichtet auch, dass das 9-Euro-Ticket in den ersten zwei Juniwochen 30% Zuwachs an Fahrgästen gebracht habe. „Wenn der Preis bisher ein blockierender Faktor war, dann sollte man auch darüber reden.“