Der gebürtige Berliner Arno Pletz ist seit 2008 für die Freie und Hansestadt Hamburg tätig. 2012 begann seine Arbeit in der Abteilung Bodenordnung, im Amt für Wohnen, Stadterneuerung und Bodenordnung, zunächst als juristischer Referent, dann als Referats- und seit 2017 als Abteilungsleiter.
Die Abteilung Bodenordnung führt neben den Umlegungsverfahren wie in Georgswerder auch vorbereitende Untersuchungen für städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen durch und beschäftigt sich mit Grundsatzfragen der Bodenpolitik.
Sein erstes Projekt in der Bodenordnung waren die Verhandlungen zum städtebaulichen Vertrag Mitte Altona, mit dem die Grundlagen für die Entstehung eines familienfreundlichen, inklusiven und autoreduzierten Quartiers mit etwa 1600 Wohnungen unter Berücksichtigung des Hamburger Drittelmixes geschaffen wurden. Die vielfältigen, über das Stadtgebiet verstreuten Projekte der Bodenordnung, haben Arno Pletz dabei geholfen, Hamburg besser kennenzulernen.
Wie sieht Bodenordnung durch WSB in der Praxis aus?
In Bebauungsplänen werden Grundstücken verschiedene Nutzungen zugewiesen. Man legt also fest, wo, wie und was gebaut werden darf. Es kann sich jedoch herausstellen, dass auf Grundstücken zwar gebaut werden darf, sie aufgrund ihrer Lage, Form und Größe aber für eine vorgesehene Bebauung nicht geeignet sind. Zum Beispiel, weil die Grundstücke lange, schmale „Handtücher“ sind, die bislang als Gartenland genutzt werden. Oder weil beispielsweise eine geplante Straße oder eine künftige öffentliche Parkanlage auf Grundstücken privater Eigentümer vorgesehen ist. Damit dennoch Grundstücke entstehen, die eine Umsetzung des Bebauungsplans ermöglichen, gibt es die sogenannte Umlegung. Das ist ein im Baugesetzbuch geregeltes Grundstückstauschverfahren. In der Umlegung bleibt das private Eigentum grundsätzlich erhalten, Enteignungen werden dadurch vermieden. In Hamburg sind seit 1951 bereits über 350 Umlegungsverfahren durchgeführt worden und haben schon so mancher Hamburgerin und manchem Hamburger das Grundstück für ein Eigenheim, eine neue Wohnung oder auch Gewerbetreibenden für ihr Unternehmen geschaffen.
Welche Projekte verfolgen Sie mit der IBA Hamburg?
Aktuell stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Zusammenarbeit mit der IBA Hamburg Grundstücke im Bereich des Bebauungsplans Wilhelmsburg 97 Langenhövel/Kirchenwiese/Niedergeorgswerder Deich in Georgswerder bereit. Die IBA Hamburg hat bereits mit Maßnahmen zur Erschließung des neuen Baugebietes begonnen. Die Grundstücke nördlich der Straße Langenhövel wurden im Umlegungsverfahren - soweit erforderlich - neu geordnet und stehen für die weitere bauliche Entwicklung des Baugebietes und zur späteren Vermarktung durch die IBA Hamburg bereit. Für die südlich der Straße Langenhövel liegenden Grundstücke sollen voraussichtlich 2022 in Zusammenarbeit mit der IBA Hamburg vorbereitete Umlegungsregelungen zur Neuordnung der Grundstücke zum Abschluss gebracht und für die weitere Gebietserschließung und Vermarktung von Bauplätzen zur Verfügung gestellt werden.
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