Dr. Arvid Krüger ist Stadt- und Raumplaner sowie Post-Doktorand an der Universität Kassel, spezialisiert auf das Thema Neue Suburbanität. Er hat in Berlin und Stockholm studiert und 2018 an der Bauhaus-Universität Weimar promoviert, wo er sich auf die Stadterneuerung von Großsiedlungen konzentrierte. Zuvor war er auch schon als Quartiersmanager am Berliner Stadtrand tätig. Arvid Krüger verbindet seine Forschung eng mit der Praxis und engagiert sich ehrenamtlich in der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL). Aktuell ist er auch Co-Leiter eines Arbeitskreises bei der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL), der sich mit Transit-Oriented Development in der Bestandsentwicklung beschäftigt, der Verknüpfung von Mobilität und Stadtentwicklung. In der Forschungsgruppe Neue Suburbanität hat der gebürtige Berliner das Teilprojekt zu den Wechselwirkungen zwischen Infrastrukturausstattung und städtebaulichen Leitbildern im Städtebau des 21. Jahrhunderts übernommen.
IBA Hamburg: Was ist der Schwerpunkt in Ihrem Bereich der Neuen Suburbanität?
Dr. Arvid Krüger: Unser Teilprojekt untersucht die Wechselwirkungen zwischen Infrastruktur und Stadtentwicklung, um lebendige Quartiere statt bloßer Schlafstädte zu schaffen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Platzierung sozialer Infrastruktur wie Kitas, Spielplätzen oder Rückzugsorten für Jugendliche, da deren Standort das öffentliche Leben im Quartier beeinflusst.
Zudem eruieren wir, wie Stadtplanung auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen reagieren kann. Zwei benachbarte Teilprojekte befassen sich mit dem Heranwachsen von Jugendlichen und der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit (Erziehung, Pflege etc.); den Bedürfnissen dieser Gruppen sollen auch sozioinfrastrukturelle Angebote nachkommen, zu denen mein Teilprojekt forscht.
Das Forschungsprojekt ist bis 2027 finanziert, soll aber idealerweise bis 2031 fortgeführt werden, um langfristige Entwicklungen in der Stadtplanung zu begleiten. Als Forscher die Gelegenheit zu haben, das Ganze wirklich über einen solch langen Zeitraum in der gesamten Bundesrepublik beobachten zu können, systematisieren zu können, ist, glaube ich, für ein Grundverständnis von Stadtplanung als Disziplin unglaublich wichtig.
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