Das moderne Mobilitätsverhalten in den Städten unterliegt aktuell einem Wandel. Zu den klassischen Fortbewegungsmitteln (Bus und Bahn, Auto, Fahrrad, zu Fuß) kommen zahlreiche und sich immer weiter entwickelnde Angebote hinzu: vom autonom fahrenden Minibus oder Shuttleservice bis hin zu verschiedensten Leihmodellen für Autos, Lastenfahrrädern, E-Rollern, E-Bikes und E-Scootern. Das vielfältige Angebot fördert die Möglichkeit auf das eigene Auto zu verzichten, gleichzeitig konkurrieren somit aber auch immer mehr Verkehrsteilnehmer um die gleichbleibenden Flächen im Stadtraum.
Viele Straßen in Hamburg werden dominiert durch parkende Fahrzeuge, die zum Teil tagelang nicht bewegt werden. Wertvolle Flächen gehen dadurch verloren, die als Begegnungsorte für Nachbarschaftsbildung oder alternative Mobilitätsangebote genutzt werden könnten. Die IBA Hamburg will zeigen, wie es anders gehen kann und welche Potenziale in der Neuorganisation des ruhenden Verkehrs liegen, ohne dass die Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner eingeschränkt wird.
Um diese Ziele zu erreichen, sind vorausschauende Planungen, mutige Blicke in die Zukunft und die Schaffung von flexiblen infrastrukturellen Voraussetzungen, um auf zukünftige Trends reagieren zu können, nötig. Die IBA Hamburg entwickelt dafür nachhaltige Mobilitätskonzepte:
58%
der Hamburger unterstützen die Idee einer autofreien Innenstadt. (repräsentative Zeitstudie Hamburg, Mai 2019)
812.710 PKW
waren zum Stichtag 30. Juni 2024 in Hamburg zugelassen.
(Bürgerschaftsdrucksache, 2024)
79%
der Hamburger Haushalte verfügen über mind. ein Fahrrad. (Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, 2022)
Lesetipp
Oberbillwerder: Menschen statt Parkplätze – die
Rückgewinnung des öffentlichen Raums
Nicht autofrei, aber weitestgehend frei von parkenden Autos im öffentlichen Raum soll Hamburgs 105. Stadtteil sein. Ein wichtiger Baustein zur Erreichung dieses Ziels sind die zentral gelegenen, mehrgeschossigen Mobility Hubs: hier kann das eigene Auto geparkt und auf Mobilitätsangebote wie z. B. Car-Sharing oder Lastenfahrräder für den Weg zur Wohnung umgestiegen werden. Die so freigewordenen Straßenräume schaffen neue Qualitäten im Stadtraum und mehr Platz für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Mobility Hubs sind aber noch weitaus mehr: im Stadtteil werden sie zu Orten für aktive Nachbarschaften. In den Erdgeschossen finden sich z. B. Servicestellen oder soziale, kulturelle und gewerbliche Einrichtungen, Bäcker oder Supermärkte, Paket- und Recyclingstationen, Jugendzentren, Tagespflege oder Vereinsheime für die angrenzenden Sport- oder Kleingartenvereine.
Wilhelmsburg: Zu nachhaltiger Mobilität durch fortschreitende Entwicklung der Fahrradinfrastruktur
Der Radschnellweg, der Harburg und die Veddel kreuzungsfrei über die Elbinsel verbindet, setzt neue Standards für die Qualität von Radwegen in Hamburg. Die Veloroute 11 trägt dazu bei, die Erreichbarkeit der HADAG-Elbfähren an der Ernst-August-Schleuse zu verbessern.
In den Quartieren der IBA Hamburg soll auch am Stadtrand ein modernes Stadtleben mit allen Vorzügen der neuesten technischen Entwicklungen ermöglicht werden. Car-Sharing mit Elektro-Autos im Vogelkamp Neugraben und Fischbeker Heidbrook unterstützt das Konzept Naturverbunden Wohnen. Gerade hier, wo die Geschäftsgebiete der marktführenden Unternehmen aufhören, konnte somit ein Angebot für die Bewohnerinnen und Bewohner geschaffen werden.